Vertrag über 5 Jahre CNVR abgeschlossen

In der Vorweihnachtswoche war es endlich so weit: Der Termin für ein großes Kastrationsprogramm von Animal Soulmates in Zusammenarbeit mit der Stadt Nikšić und der Tierärztin Aleksandra Krivokapic (Saska) wurde auf den 16. Dezember festgelegt.

Bereits in den Wochen zuvor hatte unser Vorstand Bernd intensiv daran gearbeitet, den Vertrag vorzubereiten. Die einzelnen Punkte wurden detailliert ausgearbeitet, von einem Anwalt geprüft, ins Montenegrinische übersetzt und sowohl der Stadtverwaltung als auch Tierärztin Saska zur Prüfung vorgelegt. Unser Ziel ist es, ein nachhaltiges CNVR-Programm (Catch/Neuter/Vaccinate/Release) über einen Zeitraum von fünf Jahren zu etablieren. Geplant ist, monatlich 35 bis 50 Hunde einzufangen, zu kastrieren, gegen Tollwut zu impfen, zu kennzeichnen und nach einer kurzen Genesungszeit wieder an ihre ursprünglichen Orte zurückzubringen.

Mit dem fertig vorbereiteten Vertrag machten sich Bernd, Marianne und Cornelia – die uns auf diesem Kurztrip erneut unterstützte – am 13. Dezember auf den Weg nach Montenegro. Unser Camper war bis obenhin beladen, vor allem mit Ausrüstung für unsere Quarantänestation. Dazu gehörten Betten, Matratzen, ein Hängeschrank, Wasserkocher, Kochplatten, ein Staubsauger, Heizlüfter und vieles mehr. Außerdem hatten wir zahlreiche Futtersäcke, Hundebettchen, Decken, Handtücher und natürlich auch Weihnachtsgeschenke für Srdjan und sein Team dabei.

Die 1.400 Kilometer lange Fahrt bewältigten wir mit nur einem kurzen Nickerchen auf den Sitzen – der Camper war einfach zu voll, um das Bett zu nutzen. Am Samstagnachmittag erreichten wir schließlich unsere Auffangstation. Der Camper wurde ausgeladen, und wir wurden von Srdjan und den Hunden herzlich begrüßt.

Die folgenden Tage waren vollgepackt mit Arbeit: Am Sonntag und Montag baute Bernd die Betten, den Hängeschrank und einige Regale auf, während Marianne und Cornelia die Räume reinigten, Schränke einräumten und sich um die Fellpflege von Judy kümmerten. Mit Srdjan ging es zudem auf eine Einkaufstour nach Nikšić, wo wir Bettdecken, Kissen, Schüsseln, Regale, Spiegel und vieles mehr besorgten.

Der Höhepunkt des Besuchs war der Montagabend. In unserem Stammlokal Vidikovac trafen wir uns mit der Stadtverwaltung von Nikšić, der Tierarztpraxis von Saska und Srdjan, um den Vertrag nach montenegrinischer Tradition bei einem herzhaften Abendessen zu besiegeln. Gemeinsam unterzeichneten wir die Vereinbarung, die Nikšić zur ersten Stadt Montenegros macht, die das Problem der Hundepopulation ernsthaft angeht.

In den kommenden Jahren werden wir alles daransetzen, so viele Hunde wie möglich zu kastrieren. Unser Ziel ist es, die Straßenhunde-Population innerhalb von zwei bis drei Jahren deutlich zu reduzieren. Um auch scheue Hunde einfangen zu können, haben wir ein Betäubungsblasrohr angeschafft, das dem Tierarztteam zur Verfügung steht.

Am Dienstagmorgen traten wir schließlich mit zwei Hunden die Rückreise nach Deutschland an – erschöpft, aber voller Hoffnung auf eine bessere Zukunft für die Straßenhunde von Nikšić.