Großaktion - Fertigstellung Quarantänestation

Mit einer großen Mannschaft ging es Mitte Juni zur Fertigstellung der Quarantänestation nach Nikšić zum Srdjan. Mit von der Partie waren neben einigen Mitgliedern auch drei Betreuer und sechs Schüler vom Berufsbildungswerk Aich der Stiftung Liebenau.

Hier ein kleines Tagebuch von den spannenden fast zwei Wochen vor Ort in Nikšić:

Tag 1, Samstag, 15. Juni: Lange Anreise

Früh morgens am Samstag um 6 Uhr starten die beiden Vorstände Bernd und Mick mit ihren Campern Richtung Montenegro. An den Tagen vor der großen Tour wurden die beiden Camper mit Spenden, Werkzeug, Futter und einiges mehr gefüllt. Mit an Bord für die lange Fahrt sind Ludwig, ein Ausbilder vom Berufsbildungswerk der Stiftung Liebenau, und zum ersten Mal auch Ralf, ein Mitglied aus unserem Verein.

In Österreich gibt es den ersten längeren Stau, so dass sich die Fahrt um 1,5 Stunden verzögert. In Slowenien, Kroatien und Bosnien läuft es recht gut und so passieren wir gegen 23 Uhr die montenegrinische Grenze. Kurz nach Mitternacht erreichen wir unser Ziel. Als Belohnung gibt es noch ein kühles Bier, danach fallen wir alle erschöpft ins Bett.

Tag 2, Sonntag, 16. Juni: Ausladen und Überprüfen der Lage

Die Futterspenden kommen in die Garage zum Futtervorrat. Ebenso die Hundeboxen, die wir für die Rückreise wieder benötigen. Danach fahren wir zur Baustelle, unsere Quarantänestation, und räumen das Werkzeug ein. Wir begutachten die einzelnen Räume, schreiben auf, was wir noch alles benötigen und machen unsere Pläne. Abends geht’s in unser Stammlokal, dem Vidikovac.

Tag 3, Montag, 17. Juni: Großer Einkaufstag

Mit zwei Autos geht es in die Stadt Nikšić, zuerst in den Baumarkt Kips. Hier suchen wir hauptsächliche Dinge für unser Bad, neben Fliesen auch eine Duschwanne und viele kleine Dinge. Danach folgen noch ein paar andere Läden, wo wir weiteres Material kaufen. Nachmittags baut Ludwig die Treppe zur Empore zusammen, Ralf, Mick und Bernd kümmern sich um die Fellnasen.

Tag 4, Dienstag, 18. Juni: Ankunft der Ausbilder und Schüler vom Berufsbildungswerk

Früh am Morgen macht sich Ludwig auf den Weg nach Dubrovnik. Er hat uns in der Vorbereitung unterstützt und macht nun eine Fahrradtour über Kroatien, Italien. Wir bringen unseren neuen Sichtschutz an (sieht bombastisch aus!), bereiten ein paar kleine Dinge in der Quarantänestation vor und empfangen das Team vom Berufsbildungswerk am späten Nachmittag. Dieses Jahr sind die beiden Ausbilder Bela und Michael mit den sechs Schülern Markus, 2x Niko, Oskar, Salomon und Simon mit von der Partie. Auch hier heißt es erst einmal, das ganze Werkzeug ausräumen und die einzelnen Punkte zu besprechen. Abends gibt es für die Mannschaft ein Abendessen im Riverside.

Tag 5, Mittwoch, 19. Juni: Erster großer Arbeitstag und Besuch vom Bürgermeister

Trotz starker Hitze heißt es ran an die Arbeit. Bela und Michael teilen ihre Schüler ein und mit drei Arbeitsteams geht es an die einzelnen Aufgaben. Heute wird die Dusche, der Behandlungsraum und die Empore noch mit OSB-Platten verkleidet und die Steckdosen und Schalter ausgespart.

Am späten Vormittag kommt noch Besuch von der Stadtverwaltung Nikšić. Vizebürgermeister Krtolica mit weiteren Mitarbeitern will sich ein Bild von unserer Anlage machen. Srdjan und unsere Tierärztin Saska, die sich ebenfalls Zeit genommen hat, erklären, wie wir hier arbeiten und beantworten die vielen Fragen. Auch die Quarantänestation wird in Augenschein genommen, es wird viel Lob verteilt.

Als Belohnung für einen sehr guten ersten Arbeitstag mit einem tollen Fortschritt gibt es ein traditionelles gemeinsames Essen im Vidikovac.

Tag 6, Donnerstag, 20. Juni: Schweißtreibende Arbeit

Bei über 90% Luftfeuchtigkeit ist es heute eine große Herausforderung. Ein Team macht in der Dusche weiter. Die letzten OSB-Platten werden verschraubt. Danach werden die Gipskartonplatten verklebt und der Fliesenuntergrund aufgebracht. Bis zum Abend ist die Dusche nun soweit vorbereitet, morgen kann das Fliesenlegen beginnen. Das zweite Team macht sich an die rechte Quarantänebox, bringt die Siebdruckplatten an und sägt die Außentüre aus. Oben auf der Empore ist es heute besonders heiß. Da heißt es schwitzen beim Sägen und Schrauben.

Mick und Ralf befestigen im Freilauf Sonnensegel für die Hunde, ein Schattenplatz ist bei diesem Sonnenschein sehr willkommen. Bernd fährt mit Srdjan nach Nikšić zur Tierpraxis von Saska um Medikamente zu holen und die Unterlagen für die Ausreise zu besprechen.

Am Nachmittag stoßen noch Sabrina und Thomas aus Wien zu uns. Sie sind inzwischen bereits das dritte Mal beim Srdjan und werden uns die kommenden Tage unterstützen.

Am Abend folgt ein kulinarisches Highlight. Slavica, die Gastgeberin für unser Team vom Berufsbildungswerk Aich, hat uns zum Abendessen eingeladen. Es gibt ein traditionelles Essen mit Gemüsesuppe und gefüllten Blätterteigtaschen.

Tag 7, Freitag 21. Juni: Start mit Fliesenarbeiten und Wandgrundierung

Die Hitze bleibt, aber man gewöhnt sich daran. Das Team „Sanitär“ mit Bela, Niko und Markus kann nun endlich damit anfangen, Fliesen zu schneiden und zu kleben. Die Duschwanne ist gesetzt, das Bad nimmt Form an. Das zweite Team um Michael mit Niko und Simon verputzen und grundieren die OSB-Wände. Salomon und Oskar machen sich an die linke Quarantänebox. Hier fehlt noch der Boden inklusive Isolierung und anschließend die Wände und die Außentür.

Tag 8, Samstag 22. Juni: Start Bodenverlegung mit Klick-Vinyl, alle Fliesen gesetzt

Der Innenausbau unserer Quarantänestation nimmt langsam Form an. Wir fangen oben auf der Empore mit der Bodenverlegung an. Von der Schreinerei Müller aus Wangen im Allgäu haben wir Klick-Vinyl und Fußleisten gespendet bekommen. Nach der Empore geht es in den einzelnen Räumen weiter. Zuerst wird im Behandlungsraum verlegt, anschließend geht es in den Aufenthaltsraum und in den Quarantäne-Vorraum. Es wird verlegt, gestrichen und die Fußleisten angebracht. Unser Team „Sanitär“ setzt am Abend die letzte Fliese, der Plan ist geschafft.

Thomas macht sich an die Güllegrube. Hier fehlt noch ein Betondeckel, der die Grube abdichtet. Wir haben uns Sand und Zement kommen lassen. Mick und Ralf mischen den Beton, Thomas und Sabrina machen zuerst einen Rahmen auf die Grube.

Heute gibt es einen gemeinsamen Grillabend beim Nachbarn Ratko. Ratko hat ein kleines Häuschen, in dem zuerst Ludwig übernachtet hat und nun Ralf. Er hat für uns Camper inzwischen alles Notwendige installiert, weshalb Bernd und Mick dort ihre Camper abstellen. Wir haben Fleisch, Gemüse, Salat und Brot eingekauft und verbringen gemeinsam einen geselligen Abend.

Tag 9, Sonntag 23. Juni: Letzter Tag vom Team Berufsbildungswerk Aich

Endspurt für das Team vom Berufsbildungswerk Aich ist angesagt, der letzte Arbeitstag steht an. Es wird etwas hektisch, jedoch läuft alles nach Plan. Der Fußboden wird soweit fertigverlegt, die Fliesen im Bad werden ausgefugt, die Treppe nach oben wird angebracht. Oben auf der Empore macht Michael noch ein sehr schönes Geländer und in den beiden Quarantäneboxen werden die letzten Siebdruckplatten verschraubt.

Das Team „Güllegrube“ mit Michael und Sabrina sowie die Betonmischer Mick und Ralf machen den Deckel drauf.

Ab 15 Uhr wird zusammengeräumt und das Werkzeug in den VW-Bus vom Berufsbildungswerk verstaut. Zum Abschluss für das große Team geht’s zum Mexikaner zum letzten gemeinsamen Abendessen.

Tag 10, Montag 24. Juni: Streichen, Putzen und installieren

Das Team vom Berufsbildungswerk macht sich sehr früh auf den Weg nach Deutschland und kommt wohlbehalten spät in der Nacht in der Heimat an.

Im kleinen Team geht es weiter. Thomas verlegt noch den Klick-Vinyl im Bad und macht anschließend mit Bernd die Elektroinstallation. Mick und Ralf streichen alle Räume und Sabrina putzt alle Fenster, Böden usw.

Am Nachmittag fahren Bernd, Srdjan und Saska zu einer Tierschützerin nach Danilovgrad. Wir wollen uns ein Bild von der Situation machen, und ob wir hier unterstützen können. Es ist leider sehr chaotisch und schwierig. Wir einigen uns, dass die Tierschützerin ihre noch nicht kastrierten Hunde zur Saska zur Kastration bringen darf.

Tag 11, Dienstag 25. Juni: Fertigstellung der geplanten Arbeiten

Der letzte Arbeitstag vor Ort. Bernd und Thomas setzen die restlichen Verteiler- und Steckdosen und hängen die Lampen in allen Räumen auf. Unter anderem auch zwei schöne, große OP-Lampen für den Behandlungsraum. Nun kommt der große Augenblick, ist der Strom ordentlich überall verlegt? Die Sicherungen werden angeschaltet und alles kontrolliert, es passt!

Mick und Ralf streichen die letzten Wände und bringen auch die letzten Fugen im Bad an.

Wir haben es geschafft und sind auch ein bisschen stolz. Zum Abschluss geht’s nochmals in unser Stammlokal Vidikovac.

Tag 12, Mittwoch 26. Juni: Rückreise nach Deutschland mit 11 Hunden

Früh am Morgen wollen wir starten. Bereits um sieben Uhr fangen wir mit dem Beladen der einzelnen Camper an. Zuerst kommen Dusica und die beiden Geschwister Agathe und Dörthe in den Camper von Thomas. Danach folgen die drei Geschwister Michi, Ria und Toni für den Camper von Mick. Zum Schluss werden Princes, Una, Simo, Simka und Georgi noch in Bernd’s Camper verladen. Die Rückreise nach Deutschland kann beginnen. Gegen 1 Uhr nachts erreichen wir Amtzell, wo uns Marianne bereits empfängt. Die Hunde dürfen raus und bekommen ihr erstes Futter in Deutschland.

Tolle 12 Tage mit einem tollen Team enden nun, herzlichen Dank an alle Beteiligten!