Start mit dem Bau der Quarantänestation

Nach wochenlangen Vorbereitungen und etwas Nervosität im Vorfeld, war es endlich soweit und das große Projekt wurde gestartet. Als erstes machte sich Bernd mit seinem vollgepackten Camper auf die lange Reise. Mit im Gepäck war diesmal neben den üblichen Futterspenden auch reichlich Baumaterial und Werkzeug.

Nach der Ankunft ging es sogleich an die restlichen Vorbereitungen, Srdjan und Bernd prüften die Lieferungen vom Sägewerk und vom Baumarkt, ebenso wurde die Unterkunft für das Bauteam bei Slawica fixiert.

Am Folgetag traf auch das Bauteam vom Berufsbildungswerk Adolf Aich der Stiftung Liebenau in Niksic ein. Die beiden Ausbilder Ludwig und Bela mit ihren sechs Auszubildenden Richy, Niko, Simon, Salomon, Marlon und Simon waren alle sehr gespannt, was sie in Montenegro so erwartet. Zuerst wurde die Baustelle inspiziert, das Werkzeug ausgepackt, alles soweit vorbereitet und die kommenden Tage geplant und eingeteilt. Ziel war es, dass der Rohbau nach der gemeinsamen ersten Woche steht.

Am ersten Arbeitstag war zuerst einmal Knochenarbeit angesagt. Die Punktfundamente mussten gesetzt und betoniert werden. Der andere Teil des Teams machte sich bereits an das Sägen und Zusammenbauen der ersten Holzelemente. Am Montag stießen noch Cornelia und Marianne hinzu, die mit dem Flugzeug nach Montenegro kamen. Die Beiden entlasteten Srdjan und kümmerten sich um die Hunde und die Hundepflege, somit konnte Srdjan beim Bau mehr unterstützen.

In den folgenden Tagen wurde ein Element nach dem anderen vorgefertigt und auf der Baustelle montiert. Das Team harmonierte perfekt und trotz ein paar wetterbedingten Unterbrechungen war es am Donnerstag gegen Abend soweit, der Rohbau stand und das Richtfest konnte stattfinden. Ein großer Augenblick für das gesamte Team, speziell auch für die sechs Jugendlichen. Simon war es vorbehalten, den Richtspruch auf dem Dach der zukünftigen Quarantänestation laut zu verkünden. Der Richtspruch endete mit unserem Leitspruch „Together stron for Animals“.

Trotz einiger Skepsis und Zweifel im Vorfeld, wenn ein Wille und auch ein Zusammenhalt da ist, dann kann etwas bewegt und viel erreicht werden. Für die Jugendlichen eine tolle Erfahrung. Für die Ausbilder Ludwig und Bela war es ein einzigartiges soziales Projekt, das laut ihrer Aussage viel mehr gebracht hat, als viele Wochen herkömmliche Unterstützung und Ausbildung im Unterricht. *

Eine kleine Überraschung gab es noch für die beiden Ausbilder, sie wurden Namenspatrone für die erst kurz zuvor gefundenen Welpen, der weiße Welpe wurde auf Bela getauft, der braune Welpe bekam Ludwig als Namen.

Für die Versorgung des Teams kümmerte sich fast die ganze Nachbarschaft. Angefangen vom tollen Frühstück bei Slawica, die das ganze Team auch noch zusätzlich zweimal abends zu traditionellen Essen eingeladen hat, gab es Grillabende und weitere Einladungen von Nachbarn. Das Team war von der Gastfreundschaft überwältigt. Nach knapp einer Woche ging es für die acht wieder auf die Heimreise.

Zum Glück für Bernd und Srdjan, stießen mit Lea, Nina und Susanne drei weitere Helfer hinzu und somit konnte der Bau in der zweiten Woche weiter vorangebracht werden. Da das Wetter leider nicht mehr so mitspielte, war der Fokus zuerst aufs Dach gerichtet. Dies musste möglichst schnell mit Tegola Bitumenschindeln belegt und abgedichtet werden. Danach ging es an die Seitenwände und wenn es regnete wurde im Innern am Boden gearbeitet. Als weiterer Helfer kam Ralf, ein Auswanderer aus Deutschland, der in Danilovgrad lebt hinzu. Er half uns beim Einsetzen der Fenster und Türen und beim Innenausbau.

Zusätzlich gab es noch Aufgaben am Gehege zu tun, weiterer Sichtschutz und Sonnensegel wurden angebracht, Hundehütten wurden gebaut und auch weitere Innengehege aufgebaut. Nach gut zwei Wochen war es leider schon wieder soweit, die Autos wurden beladen und mit einigen Hunden machten sich Susanne, Cornelia, Marianne und Bernd auf die Rückreise nach Deutschland. Lea und Nina waren bereits ein paar Tage zuvor zurückgeflogen.

 

Vermutlich Ende Juli, Anfang August geht es wieder nach Montenegro, es steht der zweite Teil der Baumaßnahmen an. Ziel wird es sein, mit einem dritten Besuch im September die Quarantänestation fertigzustellen.

 

*Leitbild des Berufsbildungswerks Aich der Stiftung Liebenau: Unser Ziel ist die Eingliederung Benachteiligter in den allgemeinen Arbeitsmarkt. Wir bilden Personen aus mit Lernbehinderung, mit psychischer und/oder sozialer Beeinträchtigung, Arbeitslose, Wiedereinsteiger, Arbeitnehmer und Arbeitsuchende, die sich beruflich qualifizieren möchten.