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Abschiedsbericht – Hundestation Montenegro

Veröffentlicht am 31.07.2025 - von Nico

Mein Aufenthalt auf der Hundestation in Montenegro war eine unglaublich wertvolle Erfahrung. Ich habe in diesem Monat nicht nur unzählige Hunde kennengelernt, sondern auch Menschen, die mit Herzblut und Energie alles für diese Tiere geben. Ich möchte auf jeden Fall zurückkehren.

Arbeit und Tagesablauf

Von Beginn an wurde ich herzlich aufgenommen und sofort in die Abläufe eingebunden. Das hat mir das Gefühl gegeben, wirklich gebraucht zu werden und gleichzeitig eine Motivation gegeben, die den manchmal körperlich sehr fordernden Alltag leicht erscheinen ließ.

Der Tagesablauf ist klar strukturiert: Morgens wird das Futter vorbereitet, während parallel Hunde aus der Quarantäne-Station nach draußen dürfen. Nach der Fütterung folgen eine Ruhephase für die Tiere, Aufräum- und Reinigungsarbeiten, Wasserauffüllen und kleine Spaziergänge. Am Nachmittag gibt es eine längere Pause in der Srdjan & Maria übernommen haben bis zur abendlichen Fütterung und dem letzten Auslauf.

Man spürt direkt den Unterschied, den die eigene Hilfe macht. Die Hunde sind unglaublich dankbar und zeigen dies sofort.

Eindruck von den Hunden

Viele der Tiere kommen in einem sehr schlechten Zustand in der Station an. Sie sind krank, verletzt oder traumatisiert. Für viele ist dieser Ort die letzte und einzige Rettung. Umso beeindruckender ist es, wie schnell sie sich erholen, wenn sie in Sicherheit sind, medizinisch versorgt werden und in ein Rudel integriert werden.

Ein weiterer zentraler Bestandteil der Arbeit ist die Kastration. Nur so lässt sich verhindern, dass das Leid weiter vergrößert wird. Die Station treibt diese Aufgabe mit großem Nachdruck voran. Fast genauso wichtig wie die tägliche Versorgung oder das Retten einzelner Hunde.

Die Rudelhaltung selbst ist bemerkenswert: Fast 60 Hunde leben dort gemeinsam & sozialisiert, an Menschen gewöhnt, viele reagieren sogar auf ihre Namen. Ich habe mich zu keinem Zeitpunkt unsicher gefühlt, Aggressivität gab es keine. Dieses Ergebnis ist nur durch klare Strukturen, Konsequenz und viel Erfahrung möglich.

Ein persönliches Highlight war für mich die Arbeit mit der Malinois-Hündin Mizi. Nach zwei kurzen Trainingseinheiten suchte sie immer wieder meine Nähe – ein Moment, der mir gezeigt hat, wie schnell Bindung entstehen kann. Außerdem war Nala eine tolle Bereicherung der Quarantäne-Station. Sie ist so eine unfassbar liebe Hündin.

Menschen:

  • ⁠Srdjan ist die zentrale Figur auf dem Platz. Sein enormes Wissen über Hunde, seine Geduld beim Erklären und seine konsequente, aber liebevolle Art beeindrucken. Ich habe selten jemanden erlebt, der sich so sehr den Hunden verschreibt.

  • ⁠Maria, seine rechte Hand, strahlt eine Energie aus, die ansteckend ist. Trotz langer Tage ist sie voller Einsatzbereitschaft und gleichzeitig sehr einfühlsam gegenüber den Tieren.

  • Marianne und Bernd übernehmen die organisatorische Arbeit im Hintergrund: Spenden sammeln, Vermittlungen betreuen, Familien überprüfen. Ohne dieses Engagement könnten viele Hunde nicht die Chance auf ein neues Zuhause bekommen.

Persönliches Fazit:

Dieser Monat hat mich nachhaltig geprägt. Ich habe gespürt, wie sinnvoll und erfüllend es ist, sich für Hunde einzusetzen, die sonst keine Chance hätten. Gleichzeitig hat mich die Erfahrung in meiner Überzeugung bestärkt: Hundezucht ist in Deutschland nicht mehr notwendig. Es gibt so viele Tiere, die dringend ein Zuhause brauchen. Sowohl hier als auch in unseren heimischen Tierheimen. Statt neue Hunde zu „produzieren“, sollten wir den Fokus auf Adoption, Auslandstierschutz, konsequente Kastrationen und den Kampf gegen Qualzuchten legen.

Ich bin dankbar für jede Begegnung, sei es mit Vier- oder auch mit Zweibeinern in dieser Zeit und hoffe, dass ich den Hunden ebenso viel geben konnte, wie sie mir. Für mich war es ein wichtiger Schritt in meiner eigenen Entwicklung und sicher nicht mein letzter Aufenthalt auf dieser Hundestation.

Nico